Fleischerhandwerk solidarisch mit Bauern

Nachdem der Deutsche Bauernverband am Montag, dem 18.12.2023 in Berlin mit einer großen Kundgebung gegen die Pläne der Ampel-Koalition protestiert hat, Steuererleichterungen für Landwirte abzuschaffen, hat es weitere Protestaktionen in verschiedenen Regionen gegeben. Auch in der Weihnachtswoche 2023 gab es in einigen Städten wieder Demonstrationen und Verkehrsblockaden mit Traktoren.
Seit einigen Tagen wird nun in verschiedenen Kanälen zu einem Generalstreik am 8. Januar 2024 aufgerufen, an dem sich nicht nur Bauern, sondern auch Bäcker, Fleischer, Transportunternehmer und andere Branchen beteiligen sollen. Geschäfte sollen an diesem Tag geschlossen bleiben. Unklar bleibt, wer zu dieser Aktion aufruft.
Der Deutsche Fleischer-Verband steht in engem Austausch mit dem Deutschen Bauern-Verband (DBV). Beide Verbände sind sich einig darin, dass die politischen Entscheidungen nicht zielführend sind sowie die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften und notwendige Transformationsprozesse gefährden. Eine stärkere Einbindung der Wirtschaft als Ganzes in Entscheidungsprozesse ist unbedingt geboten. Auch muss alles vermieden werden, was die bäuerliche Landwirtschaft weiter schwächt. Insoweit zeigt sich das Fleischerhandwerk uneingeschränkt solidarisch mit der Landwirtschaft.
Aktuell plant der Deutsche Bauernverband keine konkreten Aktionen, sondern begleitet die politischen Gespräche, die sich nach dem Koalitionsbeschluss auch innerhalb der Ampel-Parteien ergeben haben. Nach den Weihnachtstagen soll beraten werden, welche weiteren Schritte notwendig sind, um die Positionen der Bauernschaft deutlich zu machen. Es ist deutlich, dass dem DBV nicht an einer großflächigen Destabilisierung gelegen ist, sondern an einer klaren Haltung zu einer Politik, die die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der landwirtschaftlichen Betriebe betreffen.
In Teilen der Landwirtschaft wird derzeit durchaus kritisch gesehen, dass sich andere Branchen solidarisieren und an einem wie auch immer gelagerten Vorgehen beteiligen, weil man ein Verwässern der eigenen Anliegen befürchtet.
Die Vermischung mit anderen Themen, so die Sorge, könnte von den Forderungen der Bauern ablenken. Der Erhalt der steuerlichen Erleichterungen für Landwirte genießt hier oberste Priorität.
Der Deutsche Fleischer-Verband sowie der Fleischerverband Thüringen beteiligen sich ausdrücklich nicht an einem Aufruf, die Geschäfte an einem bestimmten Tag geschlossen zu halten. Der wirtschaftliche Schaden eines solchen „Generalstreiks“ fiele allein den Unternehmen zu, die dadurch Umsätze verlieren. Gleichzeitig bleibt unklar, wer Urheber und Profiteur einer solchen Aktion ist. Es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass der Protest zu anderen Zwecken instrumentalisiert wird. Stattdessen soll nun die Entwicklung der laufenden politischen Gespräche abgewartet werden, um ggf. gemeinsam mit dem DBV über gemeinsame Initiativen zu beraten.
Wir halten Sie über den weiteren Verlauf der Gespräche und Ereignisse auf dem Laufenden.

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