Außerordentliche Mitgliederversammlung – Ergebniszusammenfassung

Am 22.05.2022 fand die außerordentliche Mitgliederversammlung unseres Verbandes statt. Erfreulicherweise waren aus jeder Innung Vertreter zugegen.
Wie zu erwarten war, wurde sehr rege diskutiert. Ausgangspunkt war das Verlesen eines Papieres durch die Freie Fleischerinnung Altenburg, in dem diese bekräftigte, keine weitere Beitragserhöhung mitzutragen und den Schulterschluss mit dem Sächsischen Verband zu suchen. Aus dem Plenum wurde daraufhin die Frage gestellt, wie dabei die Thüringen betreffenden Problemstellungen bewältigt werden können, da hier z.B. auch unterschiedliche Landesregelungen greifen. Es gab Stimmen pro und kontra, auch die Angliederung an eine Kreishandwerkerschaft wurde diskutiert. Im Ergebnis sprachen sich die Anwesenden einstimmig dafür aus, den Verband in eigener Regie bestehen zu lassen. Nur als eigenständige Interessenvertretung ist unser Landesverband in der Lage, unsere Innungsbetriebe wirksam zu unterstützen. Aus formellen Gründen ist zudem eine Umbenennung des Verbandes vorzunehmen – hier wurde der Name „Fleischerverband Thüringen e.V.“ einstimmig ausgewählt.
Vorstand und Geschäftsführung erläuterten den Anwesenden die Aufgabengebiete des Verbandes in Thüringen sowie die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten durch den DFV, die von den Mitgliedern kostenfrei genutzt werden können. LIM Hönnger berichtete aktuell von der Sitzung des DFV-Gesamtvorstandes sowie der Obermeistertagung im Rahmen der IFFA in Frankfurt. Er machte deutlich, dass die Anforderungen an unsere Betriebe auch in der nächsten Zeit nicht einfacher werden, als Beispiele nannte er die geplante Einführung der Herkunfts- und Haltungskennzeichnung sowie wichtige Gesetzesänderungen. Innungsbetriebe werden von ihren Verbänden rechtzeitig informiert und vermeiden somit kostspielige Abmahnungen.
Voraussetzung für das Fortbestehen des Thüringer Fleischerverbandes ist aber, dass sich geeignete Kandidaten für die im nächsten Jahr erforderliche Neubesetzung des Vorstandes finden, da der Großteil des Präsidiums sich aus Alters- oder privaten Gründen nicht mehr zur Wahl stellen möchte. Hier wurden erste Bereitschaften signalisiert.
Auch die Frage der Beitragshöhe wurde erörtert: hier wurde klargestellt, dass diese nicht durch Mehrausgaben im Haushalt, sondern durch die Verteilung der Beitragslast auf weniger Schultern zustande kommen. (Ausnahme: das „Durchreichen“ der jährlichen Beitragserhöhung durch den DFV in Höhe von 20 €, die durch einen Mitgliederbeschluss der Vollversammlung des DFV bis 2023 wirkt). Allerdings sind die Einnahmen durch die Meisterschule unwiederbringlich verloren gegangen: Man sucht hier nach Möglichkeiten, dies zu kompensieren, was aber nicht einfach und auch von der Bereitschaft der Betriebe, kostenpflichtige Leistungsangebote anzunehmen, abhängig ist.
Der Vorstand informierte, dass die Teilzeitstelle Frau Hilgerts im Verband zum 30. Juni gekündigt wurde, obwohl ein immenses Arbeitspensum gerade für die kommenden Monate erwartet wird.
In der Abstimmung zu den Regularien wurden alle Beschlüsse einstimmig angenommen.
Für die Beitragsfestsetzung für das Jahr 2022 standen zwei Vorschläge zur Debatte: zum einen die bloße „Weitergabe“ der 20-Euro-Erhöhung durch den DFV und zum anderen eine zusätzliche Aufstockung um weitere 50 Euro zu Gunsten des Verbandshaushaltes.
Die Mitgliedsbetriebe sprachen sich einstimmig für die letztere Variante aus.
Die Teilnehmer brachten außerdem übereinstimmend den Wunsch zum Ausdruck, dass der nächste Verbandstag wieder an einem Sonntag stattfinden soll – an den anderen Wochentagen haben wir Fleischer einfach keine Zeit!
Wir möchten, dass in diesen auch von politischer Seite her nicht einfachen Zeiten für unser Thüringer Fleischerhandwerk ein Sprachrohr für uns Handwerker bestehen bleibt. Dabei bedarf es der Mitarbeit aller. Wir möchten gern den Weg finden, den wir gemeinsam beschreiten können, ohne Mitstreiter zu verlieren. Wir sind fester Überzeugung: wir werden jede Hand und jeden Kopf benötigen, um uns für die Zukunft aufzustellen.
Thomas Hönnger
Landesinnungsmeister
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