Bericht von der Mitgliederversammlung am 21.05.2023

Liebe Innungsmitglieder,

am 21. Mai 2023 fand in der Pinsenberghalle in Krölpa eine außerordentliche Mitgliederversammlung unseres Verbandes statt. Die Einladung dazu erhielten alle Mitgliedsbetriebe am 28. April zugesandt. Die außerordentliche Mitgliederversammlung machte sich erforderlich, da vor der ordentlichen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen noch einige wichtige Dinge zu klären waren.

Hauptpunkt dabei war die bereits mehrfach diskutierte Änderung unserer Rechtsform oder unseres Namens. Zu dieser Thematik sprach der im Wirtschaftsministerium für den Handwerksbereich zuständige Referatsleiter, Herr Dirlam.

Hierzu eine kurze Zusammenfassung:
Der Landesinnungsverband des Fleischerhandwerks Thüringen e. V. besitzt derzeit zwei Rechtsformen. Zum einen firmiert er als eingetragener Verein (e. V.) auf Grundlage des § 21 BGB, zum anderen als Landesinnungsverband (LIV) auf Grundlage des § 79 HwO. Insofern ist eine Rechtsformbereinigung notwendig. Die Rechtsformbereinigung des Verbandes kann durch Trennung der beiden Verbände, aber auch durch Auflösung eines der beiden Verbände erfolgen.
Der Vorstand des Landesinnungsverbandes des Fleischerhandwerks Thüringen e. V. hat sich, gemäß den Darlegungen in unserem Gespräch am 9. Februar 2023 in Nohra, dahingehend entschieden, den eingetragenen Verein weiterzuführen und den Landesinnungsverband aufzulösen.
Hierauf aufbauend haben das Wirtschaftsministerium aus aufsichtsrechtlicher Perspektive einen „Fahrplan“ erstellt, wie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften nach §§ 79 bis 84 HwO die Auflösung des Landesinnungsverbandes rechtskonform in die Wegegeleitet und umgesetzt werden kann. Diesen Fahrplan stellte Herr Dirlam vor und im Anschluss für
die weiteren Arbeiten zur Verfügung.

Wichtigster Knackpunkt: es muss eine Mitgliederversammlung stattfinden, zu der mindestens 75 % der Stimmberechtigten anwesend sind und über die Auflösung des Landesinnungsverbandes des Fleischerhandwerks Thüringen (ohne Zusatz e.V.) abstimmen. Dann wird die Liquidation nach HWO eingeleitet und es ist ein Liquidationsjahr abzuwarten. Nach diesem gilt der Verband als liquidiert.

Der weiterhin nach BGB bestehende Landesinnungsverband der Fleischerhandwerks Thüringen e.V. muss sich nach Ablauf des Wartejahres umbenenne, z.B. in Fachverband oder Fleischerverband Thüringen e.V. und seine Satzung entsprechend anpassen. Wir hätten dann eben keinen Landesinnungsmeister mehr, sondern wie der DFV einen Präsidenten.

Noch einmal das Wichtigste: 75 % der Stimmberechtigten müssen anwesend sein! Sonst kann die Abstimmung nicht erfolgen und es muss eine neue Versammlung angesetzt werden.
Als Termin für diese Veranstaltung haben wir nunmehr den 21./22. Oktober ins Auge gefasst.
Unmittelbar an die Auflösungsversammlung wird sich die ordentliche Mitgliederversammlung unseres eingetragenen Vereins mit Neuwahlen und allen Regularien anschließen, damit wir handlungsfähig bleiben.
Eine schwierig zu verstehende Sachlage, daher hätten wir uns am 21. Mai mehr Teilnehmer gewünscht.

Lars Bubnick

Im weiteren Verlauf stellte der Hauptgeschäftsführer des bayerischen Metzgerverbandes, Herr Lars Bubnick, seinen Verband und unsere gemeinsame Kooperation vor. Er ermunterte alle Anwesenden noch einmal, das umfangreiche Beratungsangebot seines Verbandes zu nutzen. Es reicht von kostenfreien Anwaltsauskünften verschiedenster Fachgebiete (Erstberatung) bis hin zur möglichen Nutzung eines Hygienepaketes für Laboruntersuchungen für die Eigenkontrollen (Produktuntersuchungen, Abklatschproben, Schulungen). Ein Infoblatt dazu liegt der nächsten Infoschrift bei und kann unten auf dieser Seite heruntergeladen werden. Auch das umfangreiche Angebot an Rahmenverträgen und Merchandising ist durch unsere Betriebe nutzbar. Eine feste Säule des bayerischen Verbandes ist die etablierte Fleischerschule.

Bubnick stellte auch ein in diesem Jahr in Bayern eingeführtes neues Beitragsmodell vor.
Im Nachgang votierten alle Anwesenden für einen Ausbau der Kooperation und auch dafür, vor der ordentlichen Mitgliederversammlung in ihren Innungen das Beitragsmodell zu prüfen und bei Eignung schon der Mitgliederversammlung vorzuschlagen. Hierbei soll aber keinesfalls etwas überstürzt werden. Sie, liebe Innungen, liebe Mitglieder, erhalten das Modell an die Hand, um „Probe“ rechnen zu können, was es für Ihren Betrieb, Ihre Innung bedeuten würde. Grundlage für die Berechnung stellen die Lohnsummen dar. Wir möchten dann gern ihre ehrliche Meinung dazu hören – ist das für uns umsetzbar oder nicht.

Im kommenden Jahr möchte Bayern uns z.B. helfen, unseren Wursttag wieder zu beleben, dabei z.B. ein Showtraining des Butcher Wolfpacks zur Messe zeigen.

Im nächsten TOP drehte sich alles um die bevorstehenden Vorstandswahlen.
Drei Nachfolgekandidaten stellten sich vor: Andreas Taudte, Innung Saaletal, Robert Lesser, Innung Bad Salzungen, und Erhard Fritsche, Innung Saaletal.
Ein weiterer Nachfolgekandidat wird noch dringend gesucht. Melden Sie sich bitte, wenn Sie Lust haben, sich am Verbandsumbau zu beteiligen!

Einstimmig befürworteten alle Anwesenden die Frage, ob nach bayerischem Vorbild auch in Thüringen Juniorvorstände gebildet werden sollen. Das bedeutet, die junge Generation ist mit Vertretern zu Vorstandssitzungen etc. präsent, darf und soll dort die besprochenen Themen mit diskutieren, auch selbst eigene Themen ansprechen, hat aber kein Stimmrecht. So möchten wir junge Menschen an ehrenamtliche Arbeit heranführen und auch neue Perspektiven zulassen.

Anschließend nutzten LIM Thomas Hönnger und seine Stellvertreterin Antje Pfauter die Veranstaltung, um sich bei der Geschäftsführerin Helgard Anding mit einem Präsent für 25 Jahre geleisteter Arbeit zu bedanken.

LIM Hönnger forderte Die Anwesenden auf, zum Bundesverbandstag teilzunehmen, der in diesem Jahr vom 14.-16. Oktober in Chemnitz stattfindet. Buchungsformulare für Zimmer finden Sie auf unserer Internetseite.

In diesem Zusammenhang noch ein Wort, das unser LIM schon zu Beginn der Veranstaltung ausführte: unser Verband fühlt sich dem Sächsischen Verband nach wie vor verbunden, auch wenn es hier nicht zum gemeinsamen Dachverband gekommen ist. Uns ist daran gelegen, auch weiterhin guten Kontakt nach Sachsen zu halten und in Mitteldeutschland gemeinsam für das Fleischerhandwerk einzutreten.

Abschließend bedankte sich LIM Hönnger bei allen Anwesenden für die konstruktive Veranstaltung. Er freute sich über die erreichten Sitzungsergebnisse und wünschte allen Gästen und Teilnehmern eine gute Heimreise.
Einen ganz besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle der Fleischerei Büchner aussprechen, die sich um das leibliche Wohl der Tagungsteilnehmer gekümmert hat – und dies unentgeltlich, um die Verbandskasse nicht zu belasten!

2022-Anmeldung-Hygienepaket-NEU.pdf

 

 

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