Nachdem in der vergangenen Woche erstmals eine Infektion mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Deutschland nachgewiesen wurde, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nun den Fund von sechs weiteren infizierten Wildschweinen bestätigt.
Die Tiere wurden in der Nähe des ersten Fundortes in der Ortschaft Neuzelle im Landkreis Oder-Spree und damit innerhalb des bisherigen gefährdeten Gebietes gefunden. Als Folge wird das Land Brandenburg die bestehenden Schutzzonen und Maßnahmen nun erweitern, um eine Weiterverbreitung der ASP zu verhindern. Es ist davon auszugehen, dass weitere tierhaltende und fleischverarbeitende Betriebe in diesen Gebieten liegen und von den strengen Verbringungsverboten betroffen sind. Zum möglichen Umfang behördlicher Anordnungen und zu vorbeugenden Maßnahmen der Betriebe sei erneut auf das DFV-Merkblatt zur ASP verwiesen (Download im Mitgliederbereich). In Hausschweinbeständen gibt es keine Infektionen.
Das Infektionsgeschehen in Deutschland zeigt erste Auswirkungen auf den Handel. Viele Länder in Südamerika und Asien, insbesondere China, haben den Import von deutschem Schweinefleisch gestoppt. Der Import von Erzeugnissen und Nebenprodukten wird teilweise nur unter hohen Auflagen zugelassen. Das BMEL führt zurzeit Gespräche mit den relevanten Staaten, um den Export aus Nicht-Risikogebieten in diese Länder zu ermöglichen. Innerhalb der EU ist der Handel weiter möglich. Beschränkungen gibt es lediglich für die Betriebe, die in den Restriktionszonen liegen. Diese Entwicklungen wirken sich auch auf die Preise von Tieren und Fleisch aus, die teils erheblich gesunken sind.